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Gamification – Mehr als Punkte und Badges
Geschrieben von ICON auf .
Gamification ist heutzutage ein Trendwort im Bildungskontext und soll Wunder dabei wirken, die Motivation der Lernenden besonders im E-Learning zu steigern. Doch nicht immer funktioniert das so, wie erwünscht. Woran liegt das und was können Sie tun, damit Sie Gamification erfolgreich in Ihr E-Learning einbinden?
Was ist Gamification eigentlich?
Bevor wir uns damit beschäftigen, wie Sie Gamification erfolgreich für Ihr E-Learning nutzen können, klären wir zunächst einmal die Frage: Was ist Gamification eigentlich? Obwohl der Begriff als Modewort weitverbreitet ist, wird das Konzept häufig falsch verstanden.
Mit Gamification ist die Nutzung von Spielelementen in spielfremden Kontexten gemeint. Spielfremde Kontexte können dabei alles Mögliche sein: vom Marketing über das Selbstmanagement bis eben hin zum Bildungskontext. Besonders wichtig in der Definition ist das Wort “Spielelemente”. Denn dieses Zauberwort macht klar, dass es bei Gamification nicht darum geht, vollständige Spiele zu erstellen. Bei vollständigen Spielen, die zu Bildungszwecken eingesetzt werden, handelt es sich um „Serious Games“ oder „Educational Games“.
Gamification meint den Einsatz von Spielelementen in spielfremden Kontexten – nicht die Gestaltung vollständiger Spiele.
Gamification oder Pointsification?
Gamification bezieht sich also auf die Nutzung einzelner Spielelemente in einem spielfremden System. Das bedeutet allerdings nicht, dass diese Spielelemente isoliert voneinander eingesetzt werden sollten – ganz im Gegenteil. Der Fehler von weniger erfolgreichen Gamification-Anwendungen liegt häufig darin, dass sie lediglich einzelne Elemente einbinden und diese unreflektiert verwenden.
Oft wird von „PBL-Ansätzen“ (Points, Badges, Leaderboards) oder „Pointsifizierung“ gesprochen. Solche unreflektierten Einsätze von Spielelementen berücksichtigen nicht das komplexe ZusammenSPIEL der einzelnen Elemente. Doch gerade von dieser Symbiose geht die eigentliche motivatorische Wirkung aus.
Spielelemente sollten nicht isoliert und unreflektiert verwendet, sondern sinnvoll miteinander verbunden werden.
Wie funktioniert Gamification als Baukasten?
Um ein ganzheitliches gamifiziertes System zu gestalten, können Sie sich Gamification als Baukasten vorstellen. Für ein erfolgreiches gamifiziertes E-Learning sollten mehrere Spielelemente sinnvoll miteinander kombiniert werden.
Sehen wir uns anhand von ein paar gängigen Spielelementen an, wie Sie eine ganzheitlich gamifizierte Lernumgebung gestalten könnten.
Wie kann man Avatare, Quests und Erfahrungspunkte verknüpfen?
Lassen Sie die Lernenden beim Eintritt in die Lernumgebung einen Avatar auswählen und diesem einen Namen geben. Der Avatar repräsentiert sie in der Lernumgebung und mit ihm lösen sie die Quests, also die Aufgaben. Mit jeder bewältigten Herausforderung sammeln die Lernenden Erfahrungspunkte. Bei einer bestimmten Anzahl an Erfahrungspunkten steigt der Avatar dann ein Charakterlevel auf und verändert z.B. sein Erscheinungsbild. Dieses Erfolgserlebnis motiviert die Lernenden dazu, Aufgaben zu lösen und damit Punkte zu sammeln, um so ihren Avatar immer weiterzuentwickeln.
Üblicherweise versteht man unter dem Begriff Blended Learning die Kombination einer digitalen Lehrmethode mit einer Präsenzschulung. Tatsächlich lassen sich aber auch verschiedene digitale Formate oder auch Webinare kombinieren.
Wie kann man Level (Missionen) einbinden?
Steigern Sie nach und nach den Schwierigkeitsgrad der Quests, damit die Herausforderung für die Lernenden bestehen bleibt. Lassen Sie die Lernenden nach einer bestimmten Anzahl an Quests in das nächste Level, also die nächste Mission, voranschreiten. Auch dies stellt ein Erfolgserlebnis dar, was wiederum dazu anreizt, die Quests abzuschließen.
Wie kann man den Fortschritt abbilden und Orientierung bieten?
Visualisieren Sie den Fortschritt der Lernenden bei all diesen Aktivitäten – dem Punktesammeln, den Charakterlevel und den Missionen – durch Fortschrittsanzeigen. Diese bieten eine stetige Orientierung, wie viel die Lernenden noch leisten müssen, um eine Stufe weiterzukommen. Somit werden den Lernenden kontinuierlich ihre Ziele und ihr Status bei der Zielerreichung aufgezeigt, was dazu motiviert, diese Ziele weiter zu verfolgen.
Durch diese komplexe Verknüpfung untereinander verstärken die Spielelemente sich in ihrer motivatorischen Funktion gegenseitig.
Durch diese komplexe Verknüpfung untereinander verstärken die Spielelemente sich in ihrer motivatorischen Funktion gegenseitig.
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